Zur Rietberg-Ausstellung: Kimono – Kyoto to Catwalk
Ab dem 8. September feiert und hinterfragt das Museum Rietberg die Geschichte des ikonischsten Kleidungsstücks Japans, des Kimonos, mit einer grossen Ausstellung. Der Schnitt dieses faszinierenden Gewandes ist über Jahrhunderte weitgehend unverändert geblieben, aber seine Muster, Farben und Stoffbeschaffenheit bergen unzählige kulturelle und soziale Referenzen. Gemeinsam mit dem Museum Rietberg tauchen wir mit zwei Filmen von Mikio Naruse und Ninagawa Mika sowie einem Gespräch mit der Designerin Kazu Huggler und dem Designer Serge Mouangue tief in die Welt des Kimonos ein. Während die Filme die erzählerischen Möglichkeiten des Kleidungsstückes gekonnt einsetzen, interpretieren Huggler und Mouangue das traditionelle Kleidungsstück auf ihre jeweils eigene, neue Art und Weise.
Spieldatum: Fr, 29.9., 17:45: Flowing // 20:00: Gespräch mit Kazu Huggler und Serge Mouangue (Kimono-Designer:innen) // 21:15: Sakuran
17.45 Uhr: Flowing
20.00 Uhr: «Transkulturelles Kimono-Design» – Gespräch mit Kazu Huggler und Serge Mouangue
21.15 Uhr: Sakuran
Der Schnitt des Kimonos blieb über Jahrhunderte weitgehend unverändert, was dem Gewand eine Einfachheit und Zeitlosigkeit verleiht. Doch die vielfältigen Muster und Dekorationstechniken bergen unzählige kulturelle Referenzen. Die Farben und Muster, die Beschaffenheit des Stoffes informieren nicht nur über Geschlecht, Alter und sozialen Status der Trägerin und des Trägers, sondern geben auch Hinweise zum Anlass, zur Jahreszeit und vielfach auch zur Stimmung der Person. In Filmen sind Kimonos daher nicht bloss Kostüme, die zum visuellen Reiz der Szene beitragen, sondern eine weitere Möglichkeit, unausgesprochene Gefühle und Gedanken zum Ausdruck zu bringen oder auf soziale Umstände hinzuweisen.
Im Gespräch: Kazu Huggler und Serge Mouangue
Kazu Huggler ist in Zürich und Tokio aufgewachsen. Sie schneidert aus alten Kimonos moderne Couture-Kleider und will mit ihren schlichten, bestechenden Designs die beiden Kulturen vereinen. Serge Mouangue (Paris) stammt aus Kamerun. Auch er ist der Faszination des Kimonos erlegen: In seinen verspielten Kreationen, die die Laufstege der ganzen Welt begeistern, trifft der zeitlose Kimono auf die vibrierenden Farben und klaren Linien, auf die rhythmische Dichte und die bunten Schwingungen der afrikanischen Batiktradition.
Im Gespräch mit Khanh Trinh, Kuratorin für japanische Kunst im Museum Rietberg erörtern die beiden Künstler:innen ihren Zugang zum traditionellen japanischen Kleidungsstück, ihren Umgang mit dem Kimono als Bestandteil der zeitgenössischen internationalen Modeindustrie und dessen Stellenwert in der heutigen Gesellschaft.
Eine Kooperation zwischen dem Filmpodium und dem Museum Rietberg anlässlich der Ausstellung «KIMONO – Kyoto to Catwalk»