Als «pro-serbischer Jugoslawien-Nostalgiker» und «Fellini des Balkans» musste sich Emir Kusturica seit den mittleren neunziger Jahren Etikettierungen gefallen lassen, die er ablehnt, aber mitzuverantworten hat. Die Polemiken um den notorischen Provokateur verdecken ein Stück weit das grandios barocke Werk, das Kusturica mit Filmen wie Papa ist auf Dienstreise, Time of the Gypsies und Underground dem Spätkommunismus, der Romakultur und dem Zerfall des Vielvölkerstaats abgetrotzt hat. Mehr >